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Website-Baukasten oder selber coden?

Okt 08, 2017 | Jessy Kösterke, Redakteurin bei t3n

keine Webbaukaesten

Es ist ein elendiges Thema, dem wir uns heute widmen möchte. Ein Kommentar von unserer Design-Redakteurin (t3n), die der Meinung ist, dass ein Website-Baukastensystem für niemanden geeignet ist.
Es ist nicht nur ein elendiges Thema, was mich selbst beschäftigt, sondern auch unsere Leser. Erst vor Kurzem wurde durch einen meiner Artikel ersichtlich, dass viele Designer derselben Meinung sind. Doch solange Baukastensysteme mit niedrigen Preisen überzeugen, werden sie wohl immer unsere Endgegner bleiben. Das hinter einer Website mehr als nur ein Design und ein bisschen Pixelschieben steckt, ist den Käufern wohl nicht bewusst. Ein Webdesigner ist nicht einfach nur ein Webdesigner. Besonders Agenturen setzten immer mehr auf spezialisierte Designer, wie zum Beispiel auf den UX-Designer (User-Experience). Er ist für das Nutzererlebnis zuständig und dafür, die passenden Ideen sowie Konzepte zu entwickeln. Oft sitzen an einer Website mehr als nur ein kreativer Kopf, jeder hat sein Spezialgebiet, um im besten Fall aus einer Website ein Erlebnis zu machen.

Website-Baukasten oder selber coden?
Eine Website ist heute zur Selbstvermarktung essenziell für Unternehmen. Besonders KMUs neigen dazu, sich „auf die Schnelle“ eine Website zu erstellen. Das Ergebnis ist dann das reinste Grauen für Designer. Wer weder Ahnung von Code noch von Design hat, denkt, er hätte nur zwei Möglichkeiten: sich an eine professionelle Agentur zu wenden oder selbst Hand anzulegen – weil Letzteres die günstigere Variante ist, geht die Tendenz zu dieser Möglichkeit. In einem ausführlichen Artikel haben wir bereits die Vor- und Nachteile von Homepage-Baukästen aufgelistet. In dem Artikel wird auch deutlich, dass hinter einem Unternehmensauftritt deutlich mehr als nur ein Design steckt.

Das passiert, wenn ihr selber Hand anlegt
Wir alle haben diesen einen Bekannten: „Du machst doch irgendwas mit Design, kannst du mir mal eben eine Website machen?“. Schnell müssen wir unseren Bekannten vertrösten und ihm bewusstmachen, dass sich eine Website nicht auf die Schnelle machen lässt. Also wird selbst Hand angelegt und gebastelt. Gebastelt, richtig gelesen! Nach dem User-Onboarding des Baukastensystems werden Käufer oft alleine gelassen und erkunden das System auf eigene Faust. Das Ergebnis: mindestens vier verschiedene Schriftarten, schließlich sehen sie ja alle ganz schön aus, Farbkombinationen, bei denen wir Gänsehaut bekommen und Bilder, die in den wildesten Formaten hochgeladen werden. Mal ehrlich, die Upload-Empfehlungen werden doch von einem Laien ignoriert. Wer auf ein Baukasten-System zurückgreift, hat mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Tools, um Grafiken zu komprimieren. Geschweige denn, sie in ein anderes Dateiformat zu wandeln. Von einem gestalterischen Rhythmus oder Originalität ist weit und breit nichts zu sehen.

Butter bei die Fische
Designer, egal welcher Art, gibt es nicht umsonst. Sie sind spezialisiert, auf eure Bedürfnisse! Sie wissen, warum man nicht vier verschiedene Schriftarten oder Farben miteinander kombiniert. Kurz gesagt: Sie wissen, wie man eine Website gestaltet und umsetzt, damit eure Ziele erreicht werden.
Wenn ihr keine Ahnung von Design habt, dann lasst bitte die Finger davon. Ihr habt kein Budget? Dann wendet euch nicht an die erstbeste Agentur, die von Google vorgeschlagen wird. Es gibt viele Freelancer oder Designer, die deutlich günstigere Preise anbieten und dennoch einen sauberen Webauftritt realisieren können. Ihr könnt allerdings nicht verlangen, für wenig Geld ein Premium-Paket zu bekommen. Qualität hat seinen Preis, und der sollte es auch immer wert sein.